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Weihnachten in Waldbauer

(aus Sicht des MGV Bergeshöh Zurstraße)

Weihnachten beginnt in Waldbauer im August.
Dann, wenn das Feuerwehrfest vorbei ist. Dann, wenn man nicht mehr weiß, was man an den langen Sommerabenden noch machen soll, dann geht man dienstags in die Halle. Das ist eigentlich keine Halle, eher ein großer Raum, so eine Art Wohnzimmer - nur ohne Teppich und ohne Sofa und ohne Fernseher. Aber mit einer Theke, da gibt es was zu trinken, aber darum geht es nicht.
Und in der Halle steht ein Klavier, dahinter steht der Herr Schmitz und gibt die Töne an und dann singen wir bei 25 Grad im Schatten „Maria durch ein Dornwald ging“. Das ist aber nur zum Warm-singen. Danach wird geübt, zum Beispiel der Text von „Oh du fröhliche“. Erst ging die Welt verloren, dann ist der Christ erschienen und dann jauchzen die himmlischen Heere.
Und dann wird weiter gesungen. Gloria, Leise rieselt der Schnee, Weihnacht ists im ganzen Land – weihnachtlicher Männergesang - barfuß in Sandalen bei 25 Grad im Schatten – damit beginnt in Waldbauer die Vor-Weihnachtszeit.
Nach ein paar Monaten kommt dann die dunkle Jahreszeit und es wird immer weihnachtlicher im Dorf.
Eine gute Idee war es in diesem Jahr, die Landstraße zu sperren. Keine LKW mehr, die durchs Dorf brettern. Man kann gemütlich über unsere Kreuzung fahren oder gehen. Ohne lange zu warten. Wenn man die Landstraße sperrt, bis weit ins nächste Jahr hinein, wird es ruhiger, besinnlicher, weihnachtlicher.
Traditionell wird irgendwann auch der Weihnachtsbaum auf dem Dorfplatz aufgestellt – in diesem Jahr nicht, die Stadt sagte, das geht nicht – weil - wir haben stattdessen eine Weihnachtsampel. An den Bushaltestellen wird nämlich gebaut und der Verkehr muss geregelt werden – rot, gelb und kurz mal grün - wie eine Lichterkette an einem Weihnachtsbaum, nur ganz anders. An der Kreuzung muss man jetzt wieder länger warten, auch wenn keine LKW kommen. Aber das Warten hat auch was Besinnliches.
In diese vorweihnachtliche Stimmung fallen dann die ersten Weihnachtsauftritte des MGV Bergeshöh. Man singt im Freilichtmuseum, da gibts dann auch immer was zu trinken, aber darum geht es nicht.
Und dann gibt es noch den Weihnachtsmarkt in Breckerfeld, da singen wir auch. Nicht zur Primetime am Abend, sondern im Vorprogramm am Nachmittag. Aber die Glühweinstände haben dann auch schon geöffnet, auch wenn es darum nicht geht.
Weihnachten in Waldbauer – da ist es auch Tradition, dass der Posaunenchor über die Dörfer zieht. Kurrendeblasen am dritten Adventssamstag. Meistens ist es dann sehr kalt, und die Finger frieren ab - aber ab und zu gibt es auf einem Hof dann auch mal was zu trinken. Aber darum geht’s nicht.
Wenn man nicht genug Leute hat, das ist in diesem Jahr wieder der Fall, trifft man sich am Samstagabend vor dem dritten Advent auf dem weihnachtlich rot, gelb, grün beleuchteten Dorfplatz und spielt die Weihnachtslieder einfach an einem Ort. Und Achtung: da gibt es jetzt doch einen Weihnachtsbaum, das hat die Stadt geregelt, etwas kleiner als sonst, aber wir haben ja auch noch die Weihnachtsampel und was zu trinken, aber darum geht es ja nicht.
Weihnachten in Waldbauer endet für den Chor dann mit der letzten öffentlichen Chorprobe in unserer Dorfkirche. Danach können wir nicht mehr.
Weihnachten geht aber noch weiter und erreicht am 24ten Dezember seinen Höhepunkt. Man trifft sich traditionell in der Dorfkirche wie jeden Sonntag – ähm, wie jeden Heiligabend. Hier trifft man sich, wenn man früh genug losgegangen ist. Weil – es ist zwar wenig Verkehr, aber es gibt ja die Weihnachtsampel.
In der Kirche beginnt dann der Weihnachtsgottesdienst und jetzt kommen auch wir Sänger zur Ruhe, wir lehnen uns zurück und lassen singen. Und wir kennen die drei Strophe von „Oh du fröhliche“: Welt ging verloren, Christ ist erschienen und dann jauchzen die Himmlischen Heere - freue dich freue dich o Christenheit.

Wir wünschen Ihnen ein frohes Fest
und einen guten Rutsch ins neue Jahr!